Tierschutzarbeit braucht mehr Verständnis

Unzählige Landwirte, Jäger und viele ehrenamtliche Helfer schlafen in diesen Tagen sehr wenig, denn sie sind ab den frühesten Morgenstunden, teilweise schon ab 2.30 Uhr, unterwegs, um Rehkitze, Junghasen und Gelege vor dem sicheren Tod durch die Mähwerke zu schützen. Die Wildtiere können nichts für diese prekäre Situation, in die sie während der Wiesenmahd geraten. Junge Kitze haben in ihren ersten Lebenswochen den sogenannten „Drückinstinkt“. Auch bei großer Gefahr bleiben sie ruhig liegen und ergreifen keine Flucht. Sie ducken sich gemäß ihrem natürlichen Verhalten, wenn ein Prädator, kommt, und warten bis die Gefahr vorüber ist. Doch wenn der Traktor mit dem Mähwerk anrollt, ist es genau diese Überlebensstrategie die sie das Leben kostet oder sie so schlimm verstümmelt, dass sie erlöst werden müssen. Wer einmal ein Kitz mit abgemähten Läufen gesehen hat, wird diesen Anblick ewig im Gedächtnis behalten.

Es ist unsere Pflicht, dies aus Tierschutzgründen zu verhindern. Genau um dieses Tierleid zu verhindern, gibt es unzählige Jägervereine, Jagdgenossenschaften, Vereine speziell zur Jungwildrettung, Tierschutzvereine oder auch Privatpersonen, die mittels Wärmebilddrohnen und anderen, aber deutlich weniger effektiven Methoden, die Wildtiere vor diesem Tod bewahren. Der „luftgestützte Wildretter“ könnte unzähligen Rehkitzen das Leben retten und grausame Verstümmelungen vermeiden. Die luftgestützte Wildtierrettung ist ein ausgereiftes System, das Jäger und Landwirte bei dieser Herausforderung unterstützt. Das System ermöglicht neben dem Auffinden von Rehkitzen auch das Aufspüren von Junghasen oder Gelegen von Bodenbrütern, wie dem Kiebitz oder dem Brachvogel – ein bedeutender Aspekt für den Natur- und Artenschutz.

Doch gerade diese Drohnen sind äußerst kostspielig. Umso erfreulicher war es 2021, als das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) eine Förderung für den Kauf von Wärmebilddrohnen zur Kitzrettung in Höhe von drei Millionen Euro ausschrieb. Davon wurden etwa 900 Drohnen angeschafft.  Insbesondere in Zeiten, in denen der Tierschutz als Staatsziel festgeschrieben ist und das Thema Tierwohl großgeschrieben wird, ist es für den Bayerischen Jagdverband unverständlich, wieso man diese Förderung nicht fortführt.

BU: Die Zeit der Jungdwildrettung hat begonnen. Jetzt gilt es die jungen Wildtiere vor dem Mähwerk zu schützen, welchem sie oft noch nicht selbst entkommen können.

PM: BJV/ Abdruck honorarfrei
Bild: Pierre Johne/BJV

Pressemitteilung Schonzeitverkützung als PDF-Datei

 

 

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