Rebhuhnmonitoring

Genau wie der Feldhase ist auch das Rebhuhn eine Niederwildart, die in Feld und Flur immer seltener vorkommt. Die rückläufigen Jagdstrecken sprechen eine klare Sprache, dennoch geben diese keinerlei Auskunft über die tatsächliche Anzahl der Tiere, welche man durch einen bewussten Bejagungsverzicht geschont hat.

Wie viele Rebhühner habe ich im Revier?

Wenn es um die Frage geht, wie viele Rebhühner man denn eigentlich im Revier hat, wünscht man sich aus wissenschaftlicher Sicht eine einfache, zuverlässige und klare Methode, die zwecks zeitlicher und räumlicher Vergleichbarkeit von jedem der Rebhühner zählt, angewendet werden kann. Das „Verhören mittels Klangattrappe“ im Frühjahr, die gängige Methode unter Ornithologen, kann grundsätzlich auch durch jeden interessierten Jäger nach fachlicher Einweisung eingesetzt werden.

Gleichzeitig darf die oft jahrzehntelange Erfahrung unserer Jäger beim Erfassen ihrer Rebhuhnbesätze nicht verkannt werden. So mögen viele nicht bereit sein, eigens für diesen Zweck angeschaffte Bluetooth-Lautsprecher mit dem Rebhuhnruf auf definierten Routen, sogenannten Transekten, einzusetzen, wenn Sie sich doch das ganze Jahr über intensiv in ihrem Revier aufhalten und jeder auf seine eigene Weise wertvolle und oftmals genauere Bestandserhebungen durchführt. Der passionierte Rebhuhnheger, der die Entwicklung seiner Hühner genau beobachtet stellt fest, dass die Sichtungen mit dem Einsetzen der Getreideernte im Sommer zunehmen. Anhand der variierenden Stückzahl und dem Entwicklungsstand der Junghühner lassen sich die Gesperre in aller Regel gut unterscheiden. So können im Zeitraum zwischen Ende Mai bis Mitte September wertvolle Erkenntnisse in Hinblick auf Erst- und Nachgelege und die Qualität des Lebensraumes gewonnen werden. Wildkameras können hierbei hilfreich sein – gerade dort wo durch die Klangattrappe kein Nachweis gelingt.

Neben Revierfahrten und Ansitzen auf andere Wildarten eignet sich jede Form der Gesellschaftsjagd, um Ketten und Völker zu erfassen – für Schmidt der klare Favorit gegenüber der Verhörmethode, da hier griffige Zahlen generiert werden. Seiner Erfahrung nach erweist sich die ermittelte Paardichte im Nachhinein als geringer, als bei der Frühjahrszählung angenommen wurde, denn insbesondere unverpaart gebliebene Hähne die im Frühjahr noch auf das Reizen mit Klangattrappe reagieren, haben eine extrem hohe Sterblichkeit. Nicht zuletzt können vom Auto aus auch in schneereichen Wintern Rebhühner beobachtet werden: In der Dämmerung verlassen die Hühner die Fütterungen, welche nachts vom Raubwild kontrolliert werden, und gehen ins Offenland.

Egal mit welcher Herangehensweise Sie sich am besten identifizieren können – sollten Sie Rebhühner im Revier haben, zählen Sie diese und lassen Sie den BJV teilhaben! Das Monitoring dieser Art ist wichtig, nicht zuletzt um aufzuzeigen, was Hegemaßnahmen positives im Artenschutz leisten können. Für beide Ansätze, den wissenschaftlichen und den praxisnahen, finden Sie auf der BJV-Internetseite entsprechende Erfassungsbögen.  Auch Leserbriefe mit Ihrer Meinung zu dem Thema sind ausdrücklich willkommen.

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