Luchspopulation in Bayern hat zugenommen

Das Wichtigste vorneweg: Die Luchspopulation in Bayern hat in den letzten Jahren zugenommen. Dabei kann die Populationsgröße naturgemäß innerhalb eines Jahres stark schwanken; interessant sind daher die mittel- und langfristigen demographischen Änderungen. Diese sind nicht leicht zu entdecken, weshalb ein regelmäßiges Monitoring unerlässlich ist.

Pflicht zum Monitoring

Der Luchs ist Schutzgut der FFH-Richtlinie (Anhang II und IV) und gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Für Tierarten der FFH-Richtlinie besteht die Pflicht zur Überwachung der Population (Monitoring). Zuständig für das Luchsmonitoring in Bayern ist das Landesamt für Umwelt (LfU). In der Vergangenheit hat Sybille Wölfl im Auftrag des LfU das Luchsmonitoring betrieben. Diese Zusammenarbeit wurde jedoch im September 2020 seitens LfU nicht mehr verlängert.

Jäger zu Unrecht verdächtigt

Aufgrund zweifelhafter Gutachten, die wohl das Ziel hatten, illegale Luchstötungen seitens der Jägerschaft zu behaupten, verloren zudem viele Jäger ihr Vertrauen in die Umweltbehörde. Insbesondere der Fall des angeblich strangulierten Luchses in Schönberg im Jahr 2015 erregte Aufsehen. Das Gutachten eines selbsternannten Forensikers, der im Auftrag des LfU tätig war, wurde durch die Veterinärmedizinische Universität Wien nicht bestätigt. In der Haut ließen sich keinerlei Strangulationsspuren (z. B. Einschneiden der Schlinge in die Haut, Blutreste in der Haut oder abgebrochene/ fehlende Haare) feststellen. Das ursprüngliche Gutachten sorgte jedoch dafür, dass Jäger unberechtigterweise verdächtigt wurden. Zukünftig soll das bayerische Luchsmonitoring nun im Auftrag des Landesamtes für Umwelt über die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf laufen. Eine Zusammenarbeit der Jägerschaft mit dem LfU scheint aber aufgrund der dargestellten Vorgeschichte nicht realistisch zu sein.

BJV bildet Luchsberater aus

Das Hauptbeutetier des Eurasischen Luchses (Lynx lynx) ist in weiten Teilen Europas das Reh (Capreolus capreolus). Mit wachsender Luchspopulation gibt es entsprechend mehr gerissene Rehe. Aus diesem Grund hat der Bayerische Jagdverband (BJV) 35 neue BJV-Luchsberater ausgebildet. Diese können einen potentiellen Luchsriss überprüfen und für den Revierinhaber eine Meldeprämie über den BJV beantragen. Voraussetzung dafür ist die Mitgliedschaft des Revierinhabers beim BJV bzw. im Falle eines gemeinschaftlichen Jagdreviers eine Mitgliedschaft von mind. 50 % der beteiligten Pächter. Themen der Luchsberater-Schulung waren Biologie und Ökologie des Luchses sowie soziale Organisation und Raumnutzung. Am Nachmittag wurde den Teilnehmern vermittelt, welche Feldzeichen auf Luchspräsenz hinweisen und anhand welcher spezifischen Merkmale man einen typischen Luchsriss erkennt.

Jäger setzen sich für den Luchs ein

Jäger aus dem Bayerischen Wald haben kürzlich einen Antrag zum Thema Luchs gestellt. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass Jungluchse, die verwaist aufgefunden werden, artgerecht in einer Wildtierauffangstation aufgezogen werden.

PM/ BJV Abdruck honorarfrei.

Bildrecht: BJV/ Daniela Nagl

BU: Jäger aus dem Bayerischen Wald setzen sich dafür ein, dass verwaist aufgefundene Jungluchse artgerecht in Wildtieraufzuchtstationen aufgezogen werden.

Pressemitteilung Luchs als PDF-Datei

 

 

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