Bitte beteiligen Sie sich am Brucellose-Monitoring!

Weil der Brucellose-Erreger – wie in der Jagd in Bayern November 2018 berichtet – beim Wildschwein nicht staatlich bekämpft wird, existieren dazu auch nur wenige Daten. Obgleich die Rinder-, Schaf und Ziegenbestände durch Impf- und Ausmerzungsprogramme derzeit offiziell anerkannt frei von der Brucellose sind und diese Freiheit auch systematisch überwacht wird, sind sporadische Ausbrüche bei Hausschweinen beschrieben.

Da in den vergangenen Jahren Einzelfälle der Brucellose bei Wildschweinen am LGL aufgefallen sind, sollen nun gezielt weitere Proben aus dieser Population untersucht werden. Damit kann die Bedeutung des Schwarzwilds als potenzielle Eintragsquelle und zoonotische Infektionsquelle eingeschätzt werden.

Das Brucellose-Monitoring des LGL nutzt Untersuchungsmaterial von gesund erlegten Wildschweinen aus dem regulären „Jagd-Monitoring“. Die Jäger sind also gebeten, sich daran rege zu beteiligen. Zusätzlich bitten wir aber auch um ein etwa haselnussgroßes Gewebestück von Hoden oder Gebärmutter. Die Proben könnten gemeinsam mit den üblichen Körperhöhlenflüssigkeiten/Blutproben zur Untersuchung beim Veterinäramt abgegeben werden. Interessant sind insbesondere veränderte Organstrukturen, die Ihnen als Jäger auffallen. Handelsübliche saubere Plastiktüten sind als Verpackungsmaterial zunächst geeignet – die Proben müssen aber auslaufsicher/flüssigkeitsdicht verpackt werden (bitte nicht einfrieren). Daten zur Probe vermerken Sie bitte jeweils auf demselben Antrag, den Sie auch für da Wildschwein-Monitoring verwenden.

Die Ergebnisse des Wildschwein-Monitorings werden voraussichtlich im Jahr 2020 in der „Jagd in Bayern“ vorgestellt werden, so dass Sie die Ergebnisse Ihrer Mithilfe auch direkt nachlesen können. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an das LGL unter E-Mail TG-ii@lgl.bayern.de. Für Ihre Mithilfe, auf die wir angewiesen sind, bedanken wir uns bereits im Vorfeld.

Querschnitt durch den Hoden eines an Brucellose erkrankten Wildschweins. Der gesamte Hoden ist durchsetzt von nekrotischem, teils eitrig-einschmelzendem Gewebe. Foto: LGL Bayern

Bayerisches Landesamt für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit
Landesinstitut Tiergesundheit II
Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim