Vorsicht Autofahrer: Zeitumstellung erhöht die Wildunfallgefahr

Vorsicht Autofahrer: Zeitumstellung erhöht die Wildunfallgefahr

Bayerischer Jagdverband (BJV) warnt vor erhöhter Wildunfallgefahr; Vorsicht, ein Wildtier kommt selten allein

Die Zeitumstellung sorgt jetzt wieder für erhöhte Unfallgefahr auf dem Weg ins Büro. Der Berufsverkehr fällt in die Dämmerung und damit in die aktive Zeit von Rehwild, Wildschweinen und Rotwild. Fallendes Herbstlaub, Nässe und Nebel sind eine zusätzliche Gefahrenquelle für den Autofahrer. Sie sorgen für rutschige Straßen und verlängerte Bremswege.

BJV appelliert an Autofahrer zur Vorsicht

Andreas Ruepp, Polizist und Mitglied im BJV-Präsidium appelliert deshalb an alle Verkehrsteilnehmer: „Fahren Sie vorsichtig, auch in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie durch Waldstücke und entlang von Hecken fahren kann unvermittelt Wild auf der Straße auftauchen. Behalten Sie daher auch immer den Fahrbahnrand im Auge und seien Sie stets bremsbereit.“

Ein Reh kommt selten allein

Um diese Jahreszeit sind Rehe und Wildschweine selten allein unterwegs. Das heißt, wenn ein Tier über die Straße läuft, muss der Autofahrer damit rechnen, dass noch andere folgen. Andreas Ruepp: „Taucht auf der Fahrbahn ein Stück Wild auf, sollten Sie sofort abblenden und kontrolliert bremsen. Ist ein Zusammenstoß nicht mehr zu verhindern, müssen Sie das Lenkrad unbedingt gerade halten. Versuchen Sie auf keinen Fall unkontrollierte Ausweichmanöver!“ Das getötete Wild darf der Autofahrer übrigens nicht mitnehmen, betont Ruepp: „Sichern Sie die Unfallstelle und melden Sie den Wildunfall der Polizei. Die benachrichtigt dann den örtlichen Jäger.“

Wildunfälle nehmen zu

Fast alle zwei Minuten ereignet sich auf deutschen Straßen ein Wildunfall. Täglich treffen rund 750 Wildtiere auf ein Auto, so die Bilanz der Deutschen Versicherungswirtschaft, heißt es in einer Pressemeldung der Gothaer Versicherung. Die Schadensstatistik des Kölner Versicherers zeigt einen deutlichen Anstieg der Wildunfälle.

Auch der Autofahrer kann Unfälle vermeiden

Wer die unerwünschte Begegnung mit den Wildtieren auf der Straße möglichst vermeiden will, der sollte bei den Wildwechsselschildern den Fuß vom Gas nehmen, rät Andreas Ruepp. Der ADAC rät, die Fahrgeschwindigkeit der Sichtweite anzupassen. Bei einer Sichtweite von 50 Metern darf also nicht schneller als 50 km/h gefahren werden.

Bayerische Jäger tun viel, um Wildunfälle zu verhindern

Aber auch Bayerns Jäger tun viel, um die Wildtiere davon abzuhalten, die Straße zu überqueren. Sie montieren akustische Wildwarner, legen so genannte Duftzäune an oder montieren entlang der Straßen blaue Wildwarnreflektoren. Die Wirkung dieser Reflektoren ist teilweise umstritten, manchmal wirken sie besser, manchmal weniger. Nur eines lässt sich sicher beobachten: Autofahrer fahren vorsichtiger und bremsen ab, wenn sie auf eine Strecke mit blauen Reflektoren kommen. Auch so können Wildunfälle vermieden werden. Der BJV begrüßt alle Systeme, die einen Wildunfall verhindern können.

Pauschale Abschussforderungen helfen nicht weiter

Natürlich trägt auch ein angepasster Abschuss zur Vermeidung von Wildunfällen bei. Aber pauschale Forderungen nach einer Abschusserhöhung lehnt der Bayerische Jagdverband ab. Denn die Ursachen für Wildunfälle sind vielfältig. Der hohe Freizeitdruck in Feld und Wald, die Zerschneidung von Lebensräumen durch Straßen und andere Bauprojekte, die zunehmende Verkehrsdichte und nicht zuletzt die intensive Landbewirtschaftung treiben die Wildtiere sozusagen auf die Straße. Das aber führt zum Verlust ihres Lebens und kostet den Menschen viel Zeit und Geld.

Richtiges Verhalten bei Wildunfällen – Wildunfall-Flyer des BJV

Mit dem Wildunfall-Flyer informiert der BJV alle Verkehrsteilnehmer, wie sich Wildunfälle vermeiden lassen und wie man richtig reagiert, wenn ein Zusammenstoß unvermeidbar ist. Den Flyer finden Sie unter
Wildunfall Flyer

Ansprechpartner für Pressefragen

Thomas Schreder, Pressesprecher
Tel. 089 / 990 234 77
E-Mail: t.schreder@jagd-bayern.de

Dr. Gertrud Helm, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Tel. 089 / 990 234 38
E-Mail: gertrud.helm@jagd-bayern.de

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