Tschernobyl: Strahlende Wildschweine? Wildbret Dank Bayerischem Jagdverband (BJV) eines der am besten überwachten Lebensmittel

Tschernobyl: Strahlende Wildschweine? Wildbret Dank Bayerischem Jagdverband (BJV) eines der am besten überwachten Lebensmittel

Die Explosion des Atomkraftwerks in Tschernobyl und dessen Folgen ist auch nach 31 Jahren aktuell. Die nachweisliche Strahlenbelastung in unserer Umwelt fordert nach wie vor eine flächendeckende Kontrolle.

München, 25. April 2017 – Der schwerste Unfall der Kerngeschichte jährt sich nun zum 31. Mal – und hinterlässt seine Spuren bis heute. Auch Jahrzehnte nach dem Unglück ist nicht abschließend geklärt, was tatsächlich zu dieser Katastrophe geführt hat. Die radioaktive Wolke, die sich über Bayern entleerte, sorgt noch heute für eine Strahlenbelastung – wenn auch mit regional unterschiedlicher Ausprägung.

Dichtes Netz an Messstationen –
Wildbret Dank Bayerischen Jagdverband eines der am besten überwachten Lebensmittel

Um zu gewährleisten, dass nur einwandfreies Wildbret auf den Teller kommt, hat der Landesjagd­verband Bayern e.V. (BJV) ein flächendeckendes Netz von Messstationen eingerichtet. Dort wird das Fleisch von Schwarzwild kontrolliert, bevor es in den Handel kommt. Für diese Kontrolle stehen in Bayern als einziges Bundesland über 110 Messstationen zur Verfügung. Sie werden vom BJV mit seinen Kreisgruppen in Eigenregie unterhalten. Jeder Verbraucher, der Schwarzwild kauft, kann das Messprotokoll einsehen. „Wildbret ist Dank des Jagdverbands eines der bestüberwachtesten Lebensmittel“, vergewissert BJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Vocke. Dies bestätigt auch eine dpa-Meldung. Darin heißt es: „Die Behördenmitarbeiter haben bei ihren Stichproben kein radioaktiv belastetes Fleisch im Handel oder in Gaststätten gefunden.“

„Zudem muss ergänzt werden, dass die Strahlung von einer Portion mit 600 Becquerel Cäsium ungefähr ein Tausendstel von dem Wert ist, den ein durchschnittlicher Bundesbürger im Jahr an Radioaktivität zu und auf sich nimmt – jeder Flug oder ein Röntgenbild ist vergleichsweise um ein vielfaches belastender“, so Vocke weiter.

Wildbret – ein Stück Natur direkt aus unserer Heimat

Wildfleisch ist nicht nur äußerst schmackhaft, es bietet für kritische Verbraucher eine echte und ehrliche Alternative zu in Massenproduktionen hergestelltes Mastfleisch. Als Stück Natur wird es direkt aus den heimischen Wäldern gewonnen. Voraussetzung für höchste Qualität ist natürlich die fachgerechte Behandlung. Wer Wildbret anbietet, muss sich an strenge Hygienevorschriften halten. Sie schreiben jeden Schritt von der Erlegung, über die Versorgung des erlegten Tieres und Lagerung bis zum Verkauf genau vor und sind Voraussetzung dafür, dass Wildbret qualitativ hochwertig und hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit unbedenklich zum Verbraucher gelangt. Der BJV-Präsident erklärt: „Wildfleisch ist ein hochwertiges Nahrungsmittel ist fettarm und reich an Mineralstoffen wie Kalium, Kupfer, Phosphor Eisen und Zink. Außerdem enthält Wildfleisch einen sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Wild ernährt sich von dem, was die Natur ihm bietet, und landet ohne lange Transportwege in der Küche. Frischer als vom Jäger geschossen kann Fleisch kaum auf den Teller kommen.“

Strahlende Wildschweine?

Der Tschernobyl-Fallout von 1986 über Bayern ist nach wie vor für die regional sehr unterschiedliche radioaktive Belastung des Freistaates verantwortlich. Durch das Wühlen nach Nahrung können angesammelte Radionuklide in Feld- und Waldböden vom Schwarzwild aufgenommen werden und zur Strahlenbelastung des Wildbrets führen. Daher muss Schwarzwild, das in die Wildbretvermarktung gebracht wird, vorab auf eine mögliche Strahlenbelastung untersucht werden. Wenn die Proben mit mehr als 600 Becquerel pro Kilo belastet sind, darf das Wildbret nicht in den Handel gelangen. Die Jäger müssen es entsorgen und erhalten dafür gemäß dem Atomausgleichsgesetz Entschädigungen vom Bundesverwaltungsamt. “Als Jäger stehen wir für das Wildbret in der Produkthaftung”, so Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes. “Die Cäsiumbelastung betrifft zu 99 Prozent das Schwarzwild – was auf ihr Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen ist“, so Vocke weiter. Wildschweine ernähren sich gerne von Pilzen und graben im Boden nach tierischem Eiweiß oder Wurzeln. Diese sind teilweise immer noch mit Cäsium 137 belastet das sich dann im Wildbret anreichern kann.

Dateien:
PM_Tschernobyl_2017_SuS.pdf

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