Symposium Wildtierrettung in Freising

170 Gäste beim BJV-Fachsymposium zur Wildtierrettung in Freising: Wissenschaftler, Landmaschinen-Hersteller und Landtechnik-Nutzer diskutierten über Möglichkeiten, die auf Feldern und Wiesen gefährdeten Tiere besser zu schützen.

Georg Daiminger jr., Jäger aus dem Landkreis Cham:
“Ich finde es ein Graus, wenn man zuschaut, wie Wildtiere – Insekten, Vögel, Lerchen, Kibitze, Rehkitze, Jungwild – zu Tode kommt, das nicht zu Tode kommen müsste. Das ist die Motivation, warum ich heute da gewesen bin. Und ich denk’ mir, dass wir alle miteinander eine Verpflichtung haben, dagegen was zu tun.“

Lorenz Kratzer, Landwirt aus der Region Freising, führt einen Betrieb mit viel Grünland:
“Das Thema Wildtierrettung steht bei uns schon ganz oben an.
Es ist ein Problem, das alle haben. Wir sitzen alle in einem Boot. Man hat’s gehört, der eine schiebt’s auf den anderen, aber letztendlich müssen wir alle mit dem Problem zurechtkommen.“

Johann Wagner, Landwirt aus Freinhausen bei Freising
„Wenn man ein Rehkitz überfährt, dann ist der ganze Tag gelaufen. Und wenn’s nicht gleich tot ist, dann ist es eigentlich noch schlimmer.“

Es gibt genügend Beispiele, wo Landwirte und Jäger gut zusammenarbeiten und sich etwa auch über Whatsapp miteinander verständigen, so dass rechtzeitig Wildtierrettungsmaßnahmen erfolgen können.

Hans Laumer, Wildlebensraumberater und Jäger aus Straubing:
„Wir nutzen alle Möglichkeiten, die sich uns bieten.
Manchmal hilft’s aber einfach nichts. Die Landwirte wissen manchmal um halb 10 noch nicht, dass sie um halb 11 Mäharbeiten durchführen. Die sitzen nach der Stallarbeit vorm Wetterbericht und hören’s Wetter und dann sagen’s: Jetzt müssen wir tätig werden. Und dann kommt’s Mähwerk dran und dann fahren sie raus. Vielleicht rufen’s dann noch an bei mir und sagen ‚Pass’ auf, ich mähe jetzt.“

Dann ist es meist zu spät für eine Rettung der gefährdeten Wildtiere.

Johann Wagner, Landwirt aus Freinhausen bei Freising:
“Ich sehe natürlich die Problematik schon auch, grad wenn ein Lohnunternehmer kommt, dass da dann schon eine technische Lösung her muss.“

Etwa die Landmaschinen entsprechend aufzurüsten.

Georg Daiminger sen., Jäger aus dem Landkreis Cham:
„Ein Auto muss gewisse Standards haben, Scheinwerfer, Warnblinkanlage etc. und bei Landmaschinen könnte man diese Standards auch einführen. Da wäre aber die Politik gefordert, meines Erachtens.“

Auch dieses kleine Wunderwerk, entwickelt zusammen mit dem BJV, könnte helfen.

Tobias Kratzer, wie sein Vater Lorenz Kratzer Landwirt bei Freising:
“Also das mit die Drohnen halt ich für eine sehr gute Lösung. Das ist meiner Meinung nach eigentlich das, was sich in Zukunft schon durchsetzen könnte. Alles andere ist halt ein bisschen schwierig, Durchgehen oder so was, das ist glaub’ ich in der Praxis fast nicht umsetzbar, weil das halt zu viel Zeit in Anspruch nimmt.“

Lorenz Kratzer, Landwirt aus der Region Freising, führt einen Betrieb mit viel Grünland:
“Drohne – bin ich auch der Meinung, das müsste gut organisiert sein, dass jeder Landwirt da einen Zugriff hat und dann kann er drauf reagieren. Und dann – denk’ ich – müssten die Wildunfälle auf ein Minimum reduziert werden.“

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