Biber

(Castor fiber)

Der Biber ist mit einem Gewicht von 20-25 kg und einer Länge von 80-90 cm (ohne Schwanz) das größte europäische Nagetier und unterliegt nicht dem Jagd- sondern dem Naturschutzrecht. Die Schwimmhäute zwischen den Zehen und sein haarloser breiter Schwanz, der wie eine Kelle geformt ist, sowie der dichte Pelz sind Anpassungen an ein Leben in stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Der Pelz wird regelmäßig mit einem fetthaltigen Sekret, dem sogenannten Bibergeil (Castoreum), aus Drüsensäckchen in der Nähe des Afters gepflegt. Bis ins 19. Jhd. wurde Bibergeil gegen Krämpfe und Nervosität aufgrund der enthaltenen Salicylsäure (ähnl. Aspirin) eingesetzt. Heute hat Bibergeil lediglich in der Homöopathie oder als Bestandteil von Parfüms eine Bedeutung.

Biber leben gesellig in Familienverbänden. Charakteristisches Markenzeichen des Bibers ist sein Bau, der aus dünnen Baumstämmen, Zweigen und Ästen aufgebaut ist und einen Eingang hat, der unter Wasser liegt. Das Bauinnere befindet sich dagegen wieder über dem Wasserspiegel. Durch das für Biber charakteristische Aufstauen von Gewässern kommt es nicht selten zu Überschwemmungen. Diese von Meister Bocklet erschaffenen Tümpel bieten wiederum einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren neuen Lebensraum.

Biber ernähren sich von Wasserpflanzen, Gräsern und Kräutern, die in Ufernähe wachsen. Rinde und Zweige von Laubhölzern werden vermehrt in der kalten Jahreszeit genommen, aber auch Feldfrüchte von Feldern in Ufernähe verschmäht er nicht.

Wegen ihres „Bäumefällens“ sind Biber in der Forstwirtschaft relativ unbeliebt. Obwohl sie meist jüngere Bäume nutzen, werden teilweise auch ausgewachsene Bäume angenagt oder zu Fall gebracht.