Bild: A. Brillen / Piclease

Sektionsprojekt Rehwild

Vielen Tausend im Rahmen der normalen Jagdausübung erlegten Stücken Rehwild steht eine deutliche Anzahl an verendeten, verunfallten oder krank erlegten Tieren gegenüber. Jäger vermögen im Rahmen der Überprüfung bedenklicher Merkmale vor und nach dem Schuss bei der gesetzlich vorgeschriebenen „Lebend- bzw. Totbeschau“ nicht in jedem Fall, und bei Fallwild in noch geringerem Maße, eine Krankheits- bzw. Todesursache auszumachen. In besonderen Fällen sind weiterführende Untersuchungen in spezialisierten, diagnostischen Einrichtungen notwendig und auch anzuraten.

Ziel der vorliegenden Studie ist es, die bayerische Jägerschaft in ihren Anstrengungen im Sinne des Tierschutzes – Schutz der Wildtiere vor Krankheiten und die Erzeugung sicherer Lebensmittel – zu unterstützen. Hierzu soll in ausgesuchten Fällen die Abklärung der Erkrankungs – bzw. Todesursache durch eine pathologisch-anatomische Untersuchung (Sektion) und anschließende Laboruntersuchungen vorgenommen werden.

Die Studie soll als Pilotstudie die Notwendigkeit solcher Erhebungen über die daraus abgeleitete Akzeptanz durch und für die bayerische Jägerschaft belegen. Darüber hinaus soll geprüft werden, inwieweit ein derartiges Monitoring-Konzept eine Grundlage für ein künftiges Zoonose -, resp. Tierseuchen-Monitoring beim Rehwild darstellen kann.

Unser Projektpartner ist der Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. (TGD), in dessen Laboren die Untersuchungen vorgenommen werden. Der TGD ist eine Selbsthilfeeinrichtung der bayerischen Landwirtschaft und verfolgt über die Förderung und Sicherung der Tiergesundheit, insbesondere im Interesse der Erzeugung gesundheitlich einwandfreier Nahrungsmittel, wie auch im Interesse des Verbraucher – und Tierschutzes gemeinnützige Ziele. Im Rahmen des Projektes (seit 2021) können 50 Stück Rehwild mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln untersucht werden. (Hinweis: Mit Beginn des Jahres 2024 sind die finanziellen Mittel fast ausgeschöpft, von 2021-2023 betrug der Untersuchungsrahmen 47/50 Stück Rehwild). Über eine Fortführung des Projektes über die 50 veranschlagten Tiere hinaus muss das BJV-Präsidium erst entscheiden.

Möchten Sie die Todesumstände eines Rehs abgeklärt wissen oder haben Sie Sorge, dass in Ihrem Revier ein „Krankheitsgeschehen“ der Rehwild-Population zusetzt, dem man einmal nachgehen sollte, dann lassen Sie die Tiere beim TGD in Poing-Grub untersuchen. Dabei ist einer Anlieferung frischer, ganzer Tierkörper der Vorzug zu geben. Bitte melden Sie nach Möglichkeit die Abgabe von Tieren zu Geschäftszeiten über die untenstehenden TGD-Durchwahlen an. Den Untersuchungsantrag finden Sie im unten stehenden Link zum Herunterladen.

Haben Sie aktuell ein Tier, das Sie zur Untersuchung geben möchten, nehmen Sie bitte unbedingt Kontakt mit unserer zuständigen Fachreferentin Dr. Claudia Gangl (089-99023414; claudia.gangl@jagd-bayern.de) auf und besprechen mit ihr das Prozedere. Sehen Sie bitte momentan von einer eigenmächtigen Verbringung an den TGD ohne vorherige Absprache ab. Vielen Dank.

Vielen Dank für Ihr Mitwirken an dieser Studie!

Adresse Untersuchungseinrichtung:          

Tiergesundheitsdienst Bayern e.V.

Senator-Gerauer-Straße 23

85586 Poing

Tel: 089 / 90 91 – 310, – 317, – 394