Geschichte

Unsere Vorfahren nutzten schon sehr früh die überlegenen Eigenschaften der Hunde, wie Geruch, Gehör, Schnelligkeit und Ausdauer durch geschickte Ausbildung zum erfolgreichen Jagen. Aus vielen Höhlenzeichnungen oder antiken Texten und Malereien können wir den Einsatz der Jagdhunde nachvollziehen. Die Hunde wurden zum Finden, Verfolgen, Fangen und Bringen von Wildtieren eingesetzt. Mit Änderung der Jagdmethoden und der Jagdausrüstung änderte sich auch der Einsatz der Jagdhunde.
Im Mittelalter bis zur Neuzeit war die Zucht und Ausbildung von Jagdhunden fest in den Händen der adeligen oder kirchlichen Grundherrschaften. Nach der Revolution 1848 bekam das breite Bürgertum in Deutschland Jagdrechte. Damit zerfiel die Jahrhunderte alte Tradition der höfischen Jagdhundezucht und – ausbildung und das Bürgertum brauchte für ihre Jagdausübung passende Hunde für die verschiedenen Jagdarten. So entstanden durch planmäßige kontrollierte Zucht die passenden Jagdhunderassen für die Einzeljagd und die Gesellschaftsjagd, für die Baujagd und die Stöberjagd, für Suche, Pirsch und Ansitz.

Das Jagdgebrauchshundewesen

Der FCI, die Federation Cynologique International ist der Weltverband des Hundewesens. Er registriert den Standard der einzelnen Hunderassen, regelt die Bestimmungen für internationale Hundeausstellungen und deren Richterwesen.
Der VDH, der Verband für das Deutsche Hundewesen vertritt die Interessen aller Hunderassen in Deutschland. Er vertritt rund 180 Mitgliedsvereine, 250 Hunderassen und insgesamt rund 600.000 Mitglieder. Er hält die Verbindung mit dem FCI und regelt die Organisation und den Ablauf von Hundeausstellungen und Zuchtschauen im Inland, die Aus- und Fortbildung von Zuchtwarten und Zuchtrichtern und reglementiert die Zucht der Nichtjagdhunde.
Der JGHV, Jagdgebrauchshundverband vertritt 318 Vereine, rund 70 verschiedene Jagdhunderassen und so rund 180.000 Jagdhunde führende Jäger.

Aufgaben eines Jagdhundes

Gesetzliche Bestimmungen

Eine tierschutzgerechte, erfolgreiche Jagdausübung ohne Einsatz brauchbarer Jagdhunde ist nicht möglich. Deshalb ist im Bayerischen Jagdgesetz (BayJG) Art. 39 der Einsatz von “brauchbaren“ Jagdhunden – in genügender Zahl – bei jeder Such-, Drück-, Riegel- und Treibjagd sowie bei jeder Jagdart auf Wasserwild vorgeschrieben. Das bedeutet, dass ohne brauchbare Hunde in ausreichender Zahl diese Jagdarten weder als Einzeljagd noch als Gesellschaftsjagd ausgeübt werden dürfen. Verantwortlich dafür ist der Revierinhaber oder der von ihm beauftragte Jagdleiter (z. B. Jagdaufseher).

Jagdlicher Einsatz

Jagdhunde werden heute eingesetzt

  • zur Nachsuche
  • zum Stöbern bei Niederwild- (Rehe, Hasen, Füchse etc.) und Hochwildjagden (z. B. Treibjagden auf Schwarzwild);
    Hunde müssen selbständig das Wild finden, verfolgen und vor die Schützen bringen
  • zum Stöbern und Apportieren bei der Entenjagd
  • zur Suchjagd in Feld und Wald
  • zur Baujagd auf den Fuchs
  • als treuer Begleiter des Jägers bei der Einzeljagd, der ihm Wild anzeigt, ihm erlegtes Wild bringt oder sucht.

Was muss ich wissen, bevor ich einen Jagdhund anschaffe?

Welpen sind einfach süß, da kann kaum jemand widerstehen. Doch bevor Sie sich einen kleinen Hund nach Hause holen, sollten Sie gründlich nachdenken und sich selbst ein paar Fragen stellen:

  • Wofür brauchen ich und meine Familie einen Jagdhund?
  • Zieht die Familie mit? Für den Hund ist es außerordentlich wichtig, dass alle Familien­­mitglieder liebevoll und fürsorglich mit ihm umgehen. Das fördert die Intelligenz und die Führig­keit des Hundes.
  • Kann ich einen Hund artgerecht halten? Ist meine Wohnung groß genug?
  • Welche Jagdmöglichkeiten bestehen für die nächsten zehn Jahre?
  • Welche Revierverhältnisse stehen für die Ausbildung des Hundes zur Verfü­gung?
  • Habe ich genug Zeit für die Hunde­ausbildung?
    Genug Zeit, um planmäßig, regel­mäßig, beherrscht, geduldig, konse­quent und tierlieb zu arbeiten?
  • Wo halte ich ihn, im Haus oder im Zwinger? Übrigens zu lange Zwingerhaltung stumpft die Sinne des Hundes ab.
  • Wer kümmert sich um den Hund in Notfällen oder während des Urlaubs?

Zusätzlich wichtig für Jäger:

  • Der Jagdhund muss zu den Revierverhältnissen passen.
  • Jeder Jäger sollte sich vor der Anschaffung eines Jagdhundes genau überlegen, welche Rasse für seine Revierverhältnisse am geeignetsten ist. So dass er ihn jagdlich auch einsetzen kann. Nichts ist schlimmer als ein unausgelasteter Hund!

 

Ist die Wahl für die Rasse und das Geschlecht gefallen, folgt die Auswahl des Züchters. Holen Sie sich einen Welpen aus kontrollierter Leistungszucht, geimpft, entwurmt und gechipt. Sie erkennen das an dem so genannten Sperlingshund auf der Ahnentafel.

Warum ein Hund mit Papiere?

Nur Welpen mit so genannten JGHV-Papieren werden in den BJV-Ausbildungskursen für Jagdhunde ausgebildet und geprüft. Nur Welpen mit JGHV-Papieren können Anlagen- und Leistungsprüfungen der Zuchtvereine /Jagdgebrauchshundevereine machen.

Hunde aus kontrollierter Zucht haben eine Ahnentafel mit dem „Sperlingshund (das Emblem des JGHV), dem VDH- und dem FCI-Stempel.