ASP Prävention – Ohne Jäger geht es nicht!

Seit am 10. September der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland bestätigt wurde, zählt die Bundesrepublik nicht mehr zu den ASP-freien Ländern. Das hat große Auswirkungen auf die Landwirtschaft aber auch auf die Jagd, betont Thomas Schreder, Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbandes und Biologe: „Jetzt müssen alle besonders wachsam sein und dafür sorgen, dass die Seuche nicht in die bayerischen Haus- und Wildschweinbestände eingeschleppt wird. Die Jägerschaft ist gerüstet und zur Mithilfe bereit. Nicht zuletzt, weil eine Tierseuche immer auch großes Tierleid bedeutet.“
Bayerns Jäger nehmen Verantwortung ernst
Mit einer Jagdstrecke von über 112.000 erlegten Wildschweinen wurden im Jagdjahr 2019 /2020 so viele Schwarzkittel erlegt, wie nie zuvor. Dieses Rekordergebnis zeigt, dass die Jägerschaft die Verantwortung ernst nimmt.
Motivation durch Aufwandsentschädigung
Schwarzwildjagd ist schwierig und kostet viel Energie, Zeit und Geld. Der Bayerische Umwelt- und Verbraucherschutzminister unterstützt deshalb die bayerischen Jägerinnen und Jäger mit einer Aufwandsentschädigung für erlegte Tiere. Mit dieser Entschädigung erfährt die Jägerschaft eine Anerkennung ihrer Leistung und Ihres Engagements. Sie gibt aber auch Ansporn, die nachhaltige Reduktion von Schwarzwild zu intensivieren. Für das laufende Jagdjahr wurde die Aufwandsentschädigung noch einmal angehoben – in grenznahen Landkreisen gibt es 100 Euro für erlegte Tiere – und ausgeweitet. Herzlichen Dank dafür an die Staatsregierung!
Rund ein Viertel der bayerischen Landkreise bieten darüber hinaus eigene, zusätzliche finanzielle Anreize für erlegtes Schwarzwild. Außerdem stellen viele Landkreise auch Möglichkeiten für die fachgerechte Entsorgung des Aufbruchs – das sind die Eingeweide der Tiere – zur Verfügung.
Gute Vorbereitung ist der beste Schutz
Die Behörden müssen jetzt für den Ernstfall gerüstet sein. Die Regeln dazu werden von der EU vorgegeben. Das heißt, in kürzester Zeit – die Rede ist von wenigen Stunden – müssen die so genannten ASP-Restriktionsgebiete, also das Kerngebiet rund um den Fundort und die Gefährdungsgebiete ausgewiesen werden. Denn dort finden die wesentlichen Seuchenbekämpfungsmaßnahmen statt, wie eine intensive Fallwildsuche oder die Errichtung von Schutzzäunen.

Für eine schnelle und nachhaltig effektive Seuchenbekämpfung ist es Grundvoraussetzung, dass die Einstandsgebiete der Wildschweine bekannt sind. Deshalb hat Staatsminister Thorsten Glauber, MdL, die bayerischen Revierinhaber um Unterstützung gebeten. Denn nur sie kennen die Gebiete im Revier, wo sich die Wildschweine bevorzugt aufhalten. Thomas Schreder: „Wir appellieren an unsere Jägerinnen und Jäger, Ihr Wissen den Behörden zur Verfügung zu stellen.“

Bayerns Jägerschaft ist gut gerüstet
Die bayerischen Jägerinnen und Jäger erbringen seit Jahren ihren Beitrag zur Seuchenprävention und sind gut vorbereitet, in Theorie und Praxis. Die vom BJV eigens eingerichteten speziellen Schwarzwild-Arbeitskreise sind höchst sensibilisiert. Sie sind über die Online-Plattform „BJVdigital“ bestens vernetzt und stehen im ständigen Austausch. Durch Informationen des Landesjagdverbandes und seiner Fachausschüsse, durch Schulungen und durch die intensive und aktive Schwarzwildjagd haben die Jägerinnen und Jäger sozusagen auch vorgearbeitet.
Und weil die Jäger in Bayern auch in der Hundeausbildung vielerorts den Takt vorgeben, soll nun in enger Zusammenarbeit mit dem Verbraucherschutzministerium und dem Jagdkynologsichen Arbeitskreis Bayern (JKA Bayern) unter Federführung des BJV eine geeignete Hundestaffel für die Kadaversuche aufgebaut und ausgebildet werden.

Gute Zusammenarbeit zahlt sich aus
BJV-Vize Thomas Schreder: „In Krisenzeiten braucht man verlässliche Partner. Die bayerische Jägerschaft ist ein Partner, auf den man sich verlassen kann.“ Und auch Staatsminister Glauber sieht das so: „Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Engagement sowie die gute Zusammenarbeit bei der ASP-Prävention und Bekämpfung“ (Schreiben StMin Th. Glauber, MdL, an Vizepräsident Thomas Schreder vom 22.09.2020)

Jagd ist gelebter Naturschutz

PRESSEMITTEILUNG ASP-ohne Jäger geht es nicht

Fotonachweis: Randy von Domselaar, Adobe Stock

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